17 Jahre
Münchner

Jugendzentrum
Backstage

München, 10. Januar 2008





Jubiläumsstimmung an der Friedenheimer Brücke: Das Backstage – eines der renommiertesten Kulturzentren Münchens – wird 17 Jahre alt. Man befände sich noch in den „Flegeljahren“, bilanziert Club-Chef Hans-Georg Stocker (Foto oben) während eines Banketts für Freunde, Presse respektive (Stadt-) Prominenz - und hofft, auch „die Volljährigkeit im nächsten Jahr feiern zu können“.


Denn die Zukunft des Clubs mit einem Fassungsvermögen von gut 600 Gästen ist noch einigermaßen unklar. Fest steht nur: Noch bis zum 30. April 2008 wird das Backstage seinen Gästen an gewohntem Ort und gewohnter Stelle Veranstaltungen anbieten können. Dann muss das Gelände geräumt werden, da die Deutsche Bahn AG, Eigentümer der Immobilie, dort bauen möchte. Deswegen wird der Club mit Sack und Pack umziehen. Und zwar auf die gegenüberliegende Brücken- und Straßenseite – dorthin, wo sich das BackstageWerk befindet. Diese etwa 1.500 Gästen Platz bietende Örtlichkeit kann noch bis zum Jahre 2010 in alt gewohnter Weise betrieben werden, bevor auch dort der Pachtvertrag ausläuft.

Eigentlich wollte Hans-Georg Stocker während des Empfangs am 10. Januar ein festes, zukunftsträchtiges Betriebskonzept vorlegen. Doch architektonische Fragen sind immer noch genauso ungeklärt wie die Möglichkeit des geplanten Erwerbs jenes Grundstücks, auf dem sich das BackstageWerk derzeit befindet und der einen gesicherten Langzeitbetrieb garantieren würde.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Die Backstage-Mannschaft müsste das alles selbst „stemmen“ – Subventionen seitens der Stadt sind genauso wahrscheinlich wie die Deutsche Fußball-Meisterschaft für die „Löwen“ (den TSV 1860 München in den nächsten 20 Jahren.
Dennoch: Das Backstage-Team kann für sich mit Stolz in Anspruch nehmen, der Münchner Jugend seit 17 Jahren ein abwechslungsreiches Kulturprogramm jeglicher Couleur angeboten und die Befürchtungen manch vorgestriger Kommunalpolitiker ad absurdum geführt zu haben, man würde nur ein „linksradikales Jugendzentrum ‚Kotze’ etablieren wollen“. Und mit ihrem Enthusiasmus sollten die Jungs und Mädels auch die nächsten 17 Jahre schadlos überstehen.

Damit ging’s dann zum gemütlichen Teil über. Selbst seine königliche Hohheit Prinz Luitpold von Bayern – seines Zeichens Mentor der „Kaltenberger Ritterspiele“ - ließ sich nicht lumpen und gratulierte mit einem Faß Bier „König Ludwig Hell“, das er professionell mit nur zwei zielsicheren Hieben anstach (Bild links). Und auch kulturell gab es Sensationelles zu vermelden: In der Halle nebenan trumpfte die Woodstock-Legende Ten Years After vor etwa 600 Zuschauern auf und zeigte all den hippen Hupferln, dass die Band noch lange nicht zum alten Eisen zählt. Doch den Konzertbericht findet ihr in der Sektion „Live XS“ – natürlich unter „10 Years After“ …


Vom Total-Metal- XS-Team gibt’s jedenfalls noch einmal ein zünftiges „Prosit!“ an die rührige Backstage-Mannschaft – und ein Dankeschön, nicht nur für diesen gelungenen Abend, sondern auch für 17 Jahre unentwegte Bemühungen, der Jugendkultur der Stadt Akzente zu geben.

Kontakt zum Münchner Jugendzentrum Backstage:
www.backstage089.de