HANOI ROCKS
+ NO FLAKES

München, 59:1
19.02.2008

Das 59:1 – ein lauschiger Club im Herzen Münchens nahe dem Sendlinger Tor – droht aus allen Nähten zu platzen: Gut 200 „Poser“ sind heiß darauf, die finnischen Skandalnudeln von Hanoi Rocks, die Anfang der Achtziger in Sachen Rock’n’Roll-Lifestyle selbst solchen Rüpeln wie den US-Glam-Metallern Mötley Crüe eine Blaupause lieferten (und auch oft mit ihnen um die Häuser von L. fuckin’ A zogen), zu bewundern.

Doch zunächst darf die Allgäuer Klamauk-Truppe No Flakes zeigen, was sie drauf haben. Und das ist simpler, aber wirkungsvoller und leicht poppiger Drei-Akkord-Rock, der gut ins Ohr geht und dementsprechend so manchen Kopf zum Mitnicken animiert. Allerdings: Die ganz große rockmusikalische Offenbarung bleibt (noch) aus. Trotzdem: No Flakes sind hoffnungsvolle Newcomer, die der geneigte Glam- und Sleaze-Rock-Fan nicht nur aufgrund ihres abgefahrenen Outfits im Auge behalten sollte.

Was dann Sänger Matti Fagerholm (besser bekannt als Michael Monroe), Gitarrist Antti Hulkko (alias Andy McCoy) und Konsorten für eine Vorstellung auf die Dielen legen, kann nur mit einem Wort beschrieben werden: Grandios! Wenn man bedenkt, dass die Jungs bereits seit 1981 „unterwegs“ sind, 1983 ihr Debüt BACK TO MYSTERY CITY in die Plattenläden hievten und – wie bereits angedeutet – in ihren L.A.-Sturm-und-Drang-Jahren Mitte der Achtziger gemeinsam mit ihren Brüdern im Glam-Geiste von der Mötley Crüe den Inbegriff für personifizierte Alkohl- und Drogenexzesse abgaben (und währenddessen bei einem von Crüe-Fronter Vince Neil verursachten tödlichen Unfall ihren Drummer Gyp „Razzle“ Casino verloren haben) …